- Los-Millares-Kultur
- Los-Millares-Kultur[lɔs mi'ʎares-], kupferzeitliche Kulturgruppe (2. Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr.) in Südostspanien, benannt nach der Siedlungsstätte Los Millares bei Almería. Die Ansiedlung liegt auf einem Hochplateau, ist vom Hinterland durch eine 275 m lange, mit Bastionen bewehrte Steinmauer abgeriegelt und von mehreren Außenforts umgeben. Die Wasserversorgung wurde aus einer 1 km entfernten Quelle und teilweise mithilfe von Aquädukten sichergestellt. Die Rechteck- und Rundhäuser hatten Steinsockel. - Das zeitgleiche Gräberfeld außerhalb der Mauer lässt megalithische Bauweise erkennen (Kuppel- und Ganggräber, Steinkisten). Die Grabkammern - in der Regel Kollektivgräber für 10-100 Individuen - weisen teilweise innen einen Gipsverputz mit roter Bemalung auf. Die Grabbeigaben setzen sich zusammen aus Keramik vom Los-Millares-Typ (in einer Spätstufe vom Glockenbechertyp), Silexdolchen und -pfeilspitzen, Kupferbeilen, -sägen und -dolchen, Alabaster-, Elfenbein- und Knochenidolen sowie Perlen aus unterschiedlichen Materialien. - Zeitlich steht die Los-Millares-Kultur zwischen der Almeríakultur und der El-Argar-Kultur.
Universal-Lexikon. 2012.